Eine aussergewöhnliche Kombination sorgte am Samstagabend im Theater Casino Zug für Begeisterung.
Zug – Als die Türen des Saals sich schliessen, wird es still. Die Spannung steigt. Einmal tief Luft geholt, dann wird mit «Air» von Johann Sebastian Bach die Ruhe abrupt unterbrochen. LGT Young Soloists legen los – und wie!
Nach dem ersten Stück fliegen die seriösen Barockperücken von den Köpfen der jungen Solisten ins Publikum. Mit grosser Hingabe eröffnet die junge Truppe das Programm des Abends. Obwohl es sich um klassische Musik handelt, sorgen die Künstler für Standing Ovations. Pure Magie, so das Urteil seitens des Publikums.
Barock & Rock
Die zweite Ausführung des «Casino on Stage» stand im Zeichen einer ungewöhnlichen Kombination: Barock & Rock sollte es sein. Dass sich diese beiden völlig verschiedenen Stile wunderbar verbinden lassen, konnte am Samstagabend im Theater Casino Zug erlebt werden. «Wir sind begeistert, dass auch dieses Mal wieder so viele Leute kommen. Unser Konzept, jeweils zwei Themen zu kombinieren, scheint bei Jung und Alt grossen Anklang zu finden», meint Linus Meier vom Konzeptteam begeistert. Konnte im ersten Teil zuerst in die Welt des Barocks eingetaucht werden, folgte nach der Pause ehrlicher Rock der Luzerner Band Rival Kings. Der Abend gestaltete sich aus Gegensätzen, die sich perfekt ergänzten.
Rote Sitzkissen
In gediegener Atmosphäre lauschten Jung und Alt auf roten Sitzkissen den 13- bis 22-jährigen Solisten. Mit bemerkenswerter Leidenschaft und Spass reissen LGT Young Soloists das Zuger Publikum von den Kissen, dreifache Zugabe und tosender Applaus zeigen, dass die Musik angekommen ist.
«Ich möchte mich bedanken. Das Konzept und das Publikum ist der Wahnsinn. In meiner ganzen Karriere als Solist habe ich noch nie so was Schönes erlebt», meint Alexander Gilman, Gründer und Leiter der LGT Soloist, nach dem Konzert sichtlich bewegt. «Normalerweise spielen wir an Konzerten mit Publikum auf Stühlen und im Frack, eine derartige Verbindung mit solch jungem Publikum in dieser intimen Atmosphäre hier habe ich noch nie gespürt. Wir sind noch alle immer geflasht.»
Obwohl von Barock zu Rock nur zwei Buchstaben fehlen – die Auswirkungen sind nicht zu unterschätzen. Nach einer kurzen Pause herrschte ausgelassene Tanzstimmung. «Mir gefällt der Abend sehr. Die Kombi von Barock und Rock funktioniert! Aussergewöhnlich war auch das klassische Konzert, die Spieler hatten selber Spass und haben gelacht», sagt Tabea Imfeld aus Baar.
Publikum in Feierlaune
«Wir sind extra aus Zürich wegen der Rockband gekommen, aber wir sind sehr erstaunt», erklärt Daniela Wazek, «die Leistung der jungen Solisten ist beeindruckend und die Stimmung im Saal ebenfalls. Wir sind sehr gespannt auf den rockigen Teil.» Begeistertes Publikum in Feierlaune, bewegte Künstler und zufriedene Organisatoren. Casino on Stage kann zum zweiten Mal als voller Erfolg in Erinnerung behalten werden.
Dass Barock eben doch cool sein kann und zusammen mit Rock nicht nur in einem Wortspiel perfekt harmoniert, wurde am Samstagabend bewiesen. Das Programm fürs «Casino on Stage 3» gibts ab Januar und eben: Wers verpasst, verpasst was – so das Motto der Veranstaltungsreihe Casino on Stage. (Carina Blaser)